Donnerstag, 31. Januar 2013



arbeit



wie das meer
das nicht weiß
von lohn
es muß sich leeren
und erfüllen
so schleift es küsten
nährt und verschlingt
vielleicht ist die welt
zu fertig geworden
dann findet sich
eine neue welt
so wie das meer
muß auch das herz
durch leere, fülle
unablässig
und in wellen
ohne entgelt



Montag, 28. Januar 2013



e.


ich gehe draußen im dunkeln mit einer lampe im arm, sehe, wie eine birke ihr langes haar im nachtwind schwingt, den ich nicht höre;

irgendwo stelle ich mich unter, der schein meiner lampe leuchtet etwas wie einen romanischen torbogen aus, der mich aufnimmt, obwohl die klingeln mit den namensschildern nichts mit mir zu tun haben;

was ich im arm halte, ist eigentlich ein regloser schwan; ich trete ein in das treppenhaus, das licht erlischt; ich lausche; meine arme sind leer, ein lufthauch streift mich, ich steige;

auf dem dach beuge ich mich über eine steinerne balustrade; die augen fallen in einen bodenlosen schacht; das sausen eines flügels, nahe bei mir;

die frage muß ungefragt bleiben;



Dienstag, 22. Januar 2013



ins poesiealbum



ich schreibe dir weißes
in den schnee
die worte blenden sich
mit sich selbst
die ebene ist weit
und es schneit, als habe es nie
einen silberstreif gegeben
pierrot ist weiß
kennt seine ausmaße nicht
der himmel steh ihm bei



Mittwoch, 16. Januar 2013



duo



stecken unter derselben decke
und einer zieht sie dem andern weg
in einem ewigen nächtlichen hin und her
im schlaf

aber einer wäre nicht einmal einer

immer der falsche ton,
der falsche einsatz
der die musik macht

hand und herz spielen einander streiche
und ein jedes weiß und schweigt




Samstag, 12. Januar 2013




und du stichst in see
und du gehst an land
du fährst ins blau
du läßt zurück
und du kommst zurück
wenn vergangen ist
aber nicht mehr an




Dienstag, 8. Januar 2013



wie das pocht



mein ist das heute
aller tage

von einer last noch
die ich trage

soll ich mich befreien

sie ist unsichtbar
doch durchscheinend

von ihr geht aus
was ich fühle

in sie geht ein
das viele

nichts hilft dagegen
als mein heute auf den wegen



Donnerstag, 3. Januar 2013



linien  


asphalt. weite felder.
das weiß unerklärlich.
hier ist fast niemand.
die hand nicht vor augen.
kein gleichnis.
was verloren ist.
keine schrift
wiederbringlich