lächerlich: noch ein tag noch ein tag
ach kleine seele, eine größere
schließt dich ein, ich sehe
mit eigenen augen meine
zeitrechnung haut nicht hin
denn der segler wirft einfach
los die leinen

restlos


so wanderst du
durch das große dunkel
wie ein stern
nimmst deinen lauf
folgst deiner bahn
folgst einem wort
das dich früh
bei der hand nahm
dir ist es überlassen
zu lieben
weil du so tapfer
daran mitgeschrieben
und weißt am ende
geht alles auf


       

ist es gerade nacht bei dir?
finden dich freundliche gedanken?
lassen menschen einander
einfach so gehn? auf und davon?
wird nur gedankenlos schrill gelacht?
ist es in dir gerade nacht?

endlos


wer kommt
gegangen
von unten herauf

die sonne verschwand
der mond ging auf
nur er
über meinem leeren strand

wer kommt
auf den wellen

wer kommt

gegangen

sag, ist es die jahreszeit?


es ist noch früh
aber alles gelaufen
der tag gibt sich schon im ansatz auf
der bach fast gefroren
doch die kühe müssen saufen
und dann stehn sie herum
im nassen gras
ein paar hühner kommen gelaufen
ihre winzige hirnautomatik tickt
umsonst mensch gleich körner
eins der rinder tut einen augenblick so
als nähme es sie auf die hörner

dann wird es wieder dunkel
sturmtief angesagt

engel


ein schatten dein umhang
der die fußspuren in deiner folge
verweht
auf dem schnee
und du die wärme
die darübergeht
doch einem tauwetter
das wort nicht redet

im netz


novemberdunst
hat mich eingeholt
wie einen fang
drückt sich an mich
naß und kalt
da ist ein schauern
großer tropfen
denken unmöglich
auf deck geschüttet
geh ich zu bett
da ist es warm
und ich bin
weil das bild verging
auf einmal klein
und alt